Diplom-Psychologe Dr. Reichel:   ++ Beratung - Eignungsdiagnostik - Schulung ++

Was ist ein psychologischer Test?

Unter einem psychologischen Test versteht man ein systematisches Verfahren, mit dem man die Ausprägung bestimmter Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale messen kann. Eignungstests werden zur Auswahl geeigneter Bewerber und zur Prognose des Berufserfolgs eingesetzt. Sie sind nicht allein ausschlaggebend für eine Einstellung, sondern sie sollen im Zusammenhang mit den Bewerbungsunterlagen und dem Vorstellungsgespräch die Personalauswahl untermauern.

Gute Eignungstests werden von Diplom-Psychologen mit wissenschaftlichen Methoden entwickelt und müssen eine Reihe von Anforderungskriterien erfüllen. Dadurch unterscheiden sie sich von den vielen selbstgestrickten Tests, die häufig von Laien zusammengestellt werden und aus einer willkürlichen Ansammlung von Aufgaben bestehen. Die Anwendung solcher Tests ist äußerst fragwürdig, da ihre Aussagekraft sehr zweifelhaft ist. Selbstgestrickte Tests und nicht fachgerecht durchgeführte Eignungsuntersuchungen sind allerdings oft anzutreffen. Sie tragen dazu bei, Tests in der Öffentlichkeit in Misskredit zu bringen.

 Ein guter Test muss folgende Anforderungen erfüllen:

1. Der Test muss objektiv sein.
Das bedeutet, dass die Testergebnisse völlig unabhängig vom Untersucher sind. Um Objektivität zu erreichen, werden die einzelnen Schritte der Testdurchführung genau festgelegt und vereinheitlicht, so dass verschiedene Testleiter bei der Durchführung, Auswertung und Interpretation des Tests zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen.

2. Der Test muss zuverlässig sein.
Unter Zuverlässigkeit versteht man den Grad der Genauigkeit, mit der ein Test ein bestimmtes Merkmal misst. Messungen sind dann zuverlässig, wenn bei wiederholten Testmessungen unter gleichen Bedingungen ein ähnliches Ergebnis gemessen wird.

2. Der Test muss gültig sein.
Der Test muss das messen, was er zu messen vorgibt. Damit wird die inhaltliche Genauigkeit angesprochen, mit der ein Test ein Merkmal misst.

4. Der Test muss geeicht sein.
Wissenschaftliche Testverfahren werden vor ihrem Einsatz an einer ausreichend großen repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung überprüft. Dabei werden gleichzeitig die Normen festgelegt, die zur Beurteilung der individuellen Testergebnisse dienen.

 

Die verschiedenen Testarten

Psychologische Eignungstests werden üblicherweise in drei Gruppen eingeteilt:

Intelligenztests

Mit Intelligenztests soll die intellektuelle Leistungsfähigkeit von Bewerbern ermittelt werden. Ein Problem ist dabei, dass es keine eindeutige Definition von Intelligenz gibt. Einig ist man sich darüber, dass sie sich aus mehreren relativ unabhängigen geistigen Fähigkeiten zusammensetzt. Ein Intelligenztest besteht deshalb normalerweise aus einer ganzen Reihe von Untertests, die die einzelnen Merkmalsbereiche der Intelligenz erfassen sollen. Beispielsweise werden hier folgende Merkmale untersucht: Auffassungsgabe, Sprachverständnis, Kombinationsfähigkeit, Abstraktionsvermögen, logisches Denken, Merkfähigkeit, Rechengewandtheit, räumliches Vorstellungsvermögen. Intelligenztests können allerdings nur einen Teil der Intelligenz messen. Beispielsweise gehören dazu geistige Fähigkeiten, die sich im praktischen Handeln und Problemlösen im Alltag zeigen oder kreative Leistungen.
Bei den Testaufgaben sind meistens verschiedene Antwortmöglichkeiten vorgegeben, aus denen Sie die richtige auswählen müssen. Für jede Aufgabengruppe steht nur eine begrenzte Zeit zu Verfügung. Das Gesamtergebnis des Tests wird gewöhnlich als Intelligenzquotient angegeben. Dabei beträgt der durchschnittliche IQ 100, etwa zwei Drittel der Bevölkerung liegen zwischen 85 und 115 Punkten.

Leistungstests

Leistungstests verlangen Maximalleistungen in bestimmten Bereichen. Dabei unterscheidet man Tests, die allgemeine Merkmale wie Konzentration, Aufmerksamkeit und Ausdauer erfassen und solche die spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten messen wie beispielsweise Geschicklichkeit, technisches Verständnis oder kaufmännische Fertigkeiten. Unternehmen wollen damit die Fähigkeiten und Kenntnisse überprüfen, die für die später auszuübenden Tätigkeiten als wichtig angesehen werden.

Persönlichkeitstests

Persönlichkeitstests sollen Charakter- und Wesensmerkmale eines Menschen erfassen aber auch Interessen, Gefühle, Vorlieben, Abneigungen und Konflikte. Unternehmen wollen sich damit beispielsweise über folgende Merkmale des Bewerbers informieren: Selbstsicherheit, Kontaktfähigkeit, Teamorientierung, Durchsetzungsvermögen, Dominanzstreben, Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit, emotionale Stabilität, Erregbarkeit, Aggressivität, Depression, extra- oder introvertiertes Verhalten. Es geht letztlich darum festzustellen, ob sich der Bewerber in die Firma oder die Arbeitsgruppe einfügen kann und ob man mit ihm gut zusammenarbeiten kann.
Gewöhnlich wird Ihnen ein Fragebogen mit einer umfangreichen Liste von Fragen oder Feststellungen vorgelegt. Anhand der Fragen müssen Sie sich selbst einschätzen. Dabei müssen Sie sich meistens zwischen zwei oder drei Antwortmöglichkeiten entscheiden: „stimmt“, „stimmt nicht“ und „weiß nicht“. Jedes Merkmal wird durch 10 - 15 Fragen eingekreist. Die Ergebnisse werden in einem Persönlichkeitsprofil dargestellt, das Aufschluss über die Persönlichkeitsstruktur gibt. 

 

Tipps zum Verhalten bei Tests

Zur Vorbereitung auf Einstellungstests werden inzwischen zahlreiche Ratgeber angeboten, mit denen Sie oft eingesetzte Aufgabentypen kennen lernen und trainieren können. Empfehlung: Testtrainer Einstellungstests, Goldmann-Verlag, ISBN 3-442-16673-X 

Werden Sie zu einem Eignungstest eingeladen, sollten Sie vor allem folgende Tipps beachten:

 

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