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Was ist Intelligenz?

Intelligenz oder Klugheit ist für viele Menschen das wichtigste Persönlichkeitsmerkmal, und ein hoher Intelligenzquotient gilt allgemein als erstrebenswert.
Allerdings sind die Vorstellungen darüber, was Intelligenz genau ist, teilweise sehr unterschiedlich. Einige schließen auf Intelligenz, wenn ein Schüler gute Noten in der Schule hat oder wenn jemand beruflich erfolgreich ist. Für andere gilt jemand als intelligent, wenn er schwierige Denkaufgaben lösen kann oder ein umfangreiches Wissen hat.

Auch unter den Experten gibt es keine eindeutige und allgemein anerkannte Definition von Intelligenz. Der Psychologe Wilhelm Stern, der auch den Begriff IQ prägte, definierte Intelligenz beispielsweise als „allgemeine Fähigkeit eines Individuums, sein Denken bewusst auf neue Anforderungen einzustellen, sie ist allgemein geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und an neue Bedingungen des Lebens“.

Den meisten Definitionen ist gemeinsam, dass besonders folgende Fähigkeiten wesentlich für Intelligenz sind:

Einigkeit herrscht darüber, dass sich Intelligenz aus unterschiedlichen geistigen Fähigkeiten zusammensetzt. Ein IQ-Test besteht gewöhnlich aus verschiedenen Einzeltests, womit beispielsweise folgende Merkmale untersucht werden:

 

Mit den bisher entwickelten Intelligenztests kann man die Intelligenz nicht vollständig, sondern nur teilweise erfassen. Viele Bereiche der Intelligenz werden in gängigen Test nicht oder nur unzureichend erfasst. Dazu gehören beispielsweise Fähigkeiten, die sich im praktischen Handeln und Problemlösen im Alltag zeigen, die soziale Kompetenz im Umgang mit anderen aber auch die Kreativität eines Menschen.

 

Der Intelligenzquotient (IQ)

Der erste brauchbare Intelligenztest wurde 1905 von dem französischen Psychologen Alfred Binet entwickelt, der im Auftrag des Erziehungsministeriums untersuchen sollte, wie man schwächer begabte Kinder an öffentlichen Schulen am besten unterrichten könnte. Von Wilhelm Stern wurde 1912 der Begriff Intelligenzquotient (IQ) eingeführt. Stern verwendete für jede Altersstufe Aufgaben, welche Personen der entsprechenden Altersgruppe im allgemeinen lösen konnten. Im Test begannen die Testpersonen mit den Aufgaben der untersten Altersstufe und arbeiteten sich so lange hoch, bis sie die Aufgaben nicht mehr lösen konnten. Kam ein 15jähriger nur bis zu den Aufgaben der 12jährigen, war er für sein Alter unterdurchschnittlich intelligent, kam er bis zu denen der 18jährigen, überdurchschnittlich intelligent. 

Als Maßzahl für die Intelligenz bildete Stern den Intelligenzquotienten: Er teilte das den gelösten Aufgaben entsprechende Intelligenzalter (IA) durch das tatsächliche Lebensalter (LA) der Person und multiplizierte diese Zahl mit 100.

IQ =  Intelligenzalter (IA)  /  Lebensalter (LA)  * 100

Stimmen also Intelligenzalter und Lebensalter genau überein, dann liegt der IQ genau bei100.

Allerdings lässt sich diese Berechnungsmethode nur bei Kindern und Jugendlichen anwenden, aber nicht mehr bei Erwachsenen. Heute definiert man den IQ als Abweichung einer Person vom Mittelwert der jeweiligen Altersgruppe. Der Mittelwert wurde festgelegt auf 100 und entspricht der durchschnittlichen Intelligenzleistung einer Personengruppe.

Die Verteilung der IQ-Werte in der Bevölkerung entspricht der Gaußschen Normalverteilung, die etwa die Form einer Glocke hat. Danach haben etwa 68% der Bevölkerung einen durchschnittlichen IQ zwischen 85 und 115 Punkten, jeweils14 %, liegen über bzw. unter dem Durchschnitt und ca. 2% der Bevölkerung sind hochintelligent mit einem IQ von über 130.

 

 

Wodurch wird das Testergebnis beeinflusst?

Ein psychologisches Merkmal wie den IQ kann man nicht genau messen wie beispielsweise die Körpergröße. Unterschiedliche Störfaktoren beeinflussen das Ergebnis und können für Fehler sorgen. Dazu gehören u. a. die Tagesform einer Person, die gesundheitliche Verfassung, Müdigkeit, die jeweilige Konzentration und Motivation oder äußere Störfaktoren. Beim Vergleich von Testleistungen muss man deshalb berücksichtigen, dass gewisse Differenzen durch Messfehler verursacht werden können. Personen mit relativ nah zusammenliegenden Werten brauchen sich deshalb nicht tatsächlich unterscheiden.

Übung macht den Meister

Auf einen Intelligenztest kann man sich vorbereiten und durch Übung seine Leistungen verbessern. So wird man mit verschiedenen Aufgabentypen vertraut und lernt Bearbeitungstechniken zu entwickeln und Lösungstechniken anzuwenden.

Hier noch einige nützliche Tipps für die Bearbeitung der Aufgaben in einem IQ-Test:

 

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