Die Initiativbewerbung
Bei einer Initiativbewerbung bewerben Sie sich auf gut Glück, ohne zu
wissen, ob überhaupt eine Stelle zu besetzen ist. Gegenüber der Bewerbung auf
Stellenanzeigen bietet diese Form mehrere Vorteile:
- Sie haben keine oder nur wenige Konkurrenten, besonders wenn Sie sich bei
kleineren und mittleren Unternehmen bewerben. Das ist besonders für
mittelmäßige Bewerber vorteilhaft.
- Sie zeigen damit Eigeninitiative und unterstreichen Ihre Motivation. Das
schätzen die Unternehmen.
- Sie brauchen nicht auf die Anforderungen einer Anzeige eingehen und
können sich so darstellen, wie es für Sie günstig oder vorteilhaft
erscheint.
- Eine interessante Bewerbung kann den Ausschlag geben, einen neuen
Mitarbeiter einzustellen. Ihre Bewerbung kann gerade im richtigen Augenblick
kommen.
Viele Unternehmen gewinnen ihre Mitarbeiter durch Initiativbewerbungen, denn
gute Leute werden immer gesucht.
Berücksichtigen Sie, daß Sie viele Absagen erhalten werden, weil kein
Bedarf vorhanden ist. Hinzu kommt, dass besonders die großen Unternehmen heute
eine Flut von Initiativbewerbungen erhalten.
Um sich unnötigen Aufwand zu ersparen, sollten Sie die in Frage kommenden
Firmen erst einmal anrufen, um zu erfahren, inwieweit überhaupt Interesse an
einer Bewerbung besteht Erkundigen Sie sich nach dem richtigen Ansprechpartner,
und sprechen Sie mit ihm über die Chancen einer Bewerbung.
Bei Initiativbewerbungen sind zwei Vorgehensweisen möglich:
Sie sprechen mit einem allgemein gehaltenen Anschreiben eine größere Zahl
von Unternehmen einer Branche an. Dabei reicht es aus, wenn Sie die Bewerbung
als Kurzbewerbung verschicken und anbieten, bei Interesse weitere Informationen
zu schicken.
Sie richten Ihre Bewerbung ganz gezielt an eine bestimmte Firma, über die
Sie sich vorher informiert haben. Dabei gehen Sie mit einem individuellen
Anschreiben auf die Erfordernisse dieses Unternehmens ein und beschreiben
möglichst exakt, welche Tätigkeiten Sie für diese Firma ausführen und
welchen Nutzen Sie anbieten können.
Damit Sie mit Ihrer Initiativbewerbung Erfolg haben, sollten Sie die
folgenden Punkte beachten:
Checkliste: Initiativbewerbung
- Wählen Sie die Firmen für die Initiativbewerbung gezielt aus. Beschaffen
Sie sich vorher ausreichende Informationen.
- Verschicken Sie auf keinen Fall Serienbriefe, die inhaltlich allgemein
abgefaßt sind und planlos verschickt werden. Bemühen Sie sich möglichst
individuell auf jede Firma einzugehen.
- Beginnen Sie nie mit der Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren".
Ermitteln Sie immer den Namen des richtigen Ansprechpartners und richten Sie
die Bewerbung an ihn. Häufig ist die entscheidende Person nicht der
Personalchef, sondern der Leiter der entsprechenden Fachabteilung.
- Beziehen Sie sich in der Bewerbung auf ein vorher geführtes Telefonat,
und bauen Sie Informationen aus dem Gespräch geschickt in die Bewerbung
ein.
- Stellen Sie Ihre Fähigkeiten und Stärken deutlich heraus. Bringen Sie
Nutzenargumente und versuchen Sie Vorteile für die Firma deutlich zu
machen.
- Stellen Sie nicht Ihre persönlichen Interessen in den Vordergrund, z. B.
die gute Bezahlung oder gute Sozialleistungen.
- Bewerben Sie sich nicht für irgendeine Stelle, sondern sagen Sie genau,
was Sie suchen.
- Begründen Sie, warum Sie bei dem Unternehmen arbeiten wollen oder warum
Sie eine bestimmte Stelle anstreben.
- Vermitteln Sie nicht den Eindruck, daß Sie die angestrebte Stelle
unbedingt brauchen.
- Achten Sie auch auf die äußere Form, und vermeiden Sie Fehler in
Rechtschreibung, Grammatik Zeichensetzung.
- Prüfen Sie auch, ob die Adresse und die Rechtsform des Unternehmens genau
stimmen.
- Wichtig ist ein gezieltes Anschreiben, in dem der Bewerber seine
Fähigkeiten und seinen Nutzen für das Unternehmen deutlich herausstellt.
Nur wer sich gut verkauft, hat eine Chance, Interesse zu erwecken.
Auch bei unaufgeforderten Bewerbungen ist Klasse wichtiger als Masse. Planlose
und inhaltlich nichtssagende Einheitsbewerbungen haben deshalb keine Chance.
Informieren Sie sich, und stimmen Sie Ihre Bewerbung gezielt auf das Unternehmen
ab.
Copyright Dr. W. Reichel